Vorbereitet auf Vegetationsbrände

Der Sommer steht vor der Tür, und mit den warmen Temperaturen steigt auch die Gefahr für Wald- und Flächenbrände. Wer die Nachrichten in den letzten Jahren verfolgt weiß, dass es in Deutschland immer öfter zu teils großen Vegetationsbränden kommt. Auch in unserer Region.

Zwar gibt es in Ginsheim-Gustavsburg keine großen zusammenhängenden Waldflächen, dafür aber dicht bewachsene und nur schwerzugängliche Bereiche in der Feldgemarkung, im Deichvorland und auf den Rheinauen. Hier mussten die Einsatzkräfte bereits mehrfach Brände löschen, die teils durch Unachtsamkeit, böswillig oder auch durch Blitzeinschläge verursacht wurden. Die Brandschützer der Doppelstadt waren aber auch bei den Waldbränden in Raunheim, Mörfelden-Walldorf und Münster im Einsatz.

Um zukünftig noch besser auf solche Lagen vorbereitet zu sein, wurde nun eine sogenannte Skid-Unit beschafft. Dabei handelt es sich um ein Löschmodul, wie es bereits seit Jahrzehnten bei Feuerwehren in Südeuropa eingesetzt wird. Das Modul stammt von der Firma Vallfirest, die sich auf Ausrüstung für Waldbrände spezialisiert hat. Es lässt sich einfach auf dem Pick-Up der Stadtteilfeuerwehr Ginsheim verlasten und führt 450 Liter Löschwasser mit, die mittels Hochdruckpumpe und einem 50 Meter langem Schnellangriffsschlauch ausgebracht werden können. Mit bis zu 50bar Druck lässt sich das Wasser dabei auch in tiefere Bodenschichten einbringen. So können auch im Erdreich versteckte Glutnester gelöscht werden.

Das wendige Fahrzeug rückt mit zwei Einsatzkräften aus, die neben dem beschriebenen Löschmodul noch Kleinwerkzeug und einen Löschrucksack einsetzen können. Auf den teils engen und zugewachsenen Feld- und Waldwegen kommt es schneller voran als die großen Löschfahrzeuge. Dank des Allradantriebs stellt auch unbefestigtes Gelände kein Hindernis dar.

Neben moderner Technik ist aber auch die Ausbildung der Feuerwehrleute zum Thema Vegetationsbrände wichtig. Diese besuchen spezielle Lehrgänge und üben auf Standortebene bereits seit Jahren verschiedene Löschtaktiken für Wald- und Flächenbrände, teils auch unter realistischen Bedingungen. So übten zuletzt 20 Einsatzkräfte zwischen Nato-Rampe und der Weisenauer Brücke die Bekämpfung eines Waldbrandes inklusive einer Wasserentnahme aus dem Rhein.