Ausbildungstag mit dem Schwerpunkt TH-VU

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Die Stadtteilfeuerwehr Gustavsburg hat am 13. November 2021 einen Ausbildungstag mit dem Schwerpunkt der Technischen Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen durchgeführt. Es sollten die Grundlagen der patientengerechten Unfallrettung in Verbindung mit einsatztaktischen Möglichkeiten theoretisch und praktisch geschult werden. Über zwanzig Kameradinnen und Kameraden aus den beiden Stadtteilfeuerwehren trafen sich bereits früh morgens um 07:45 Uhr im Feuerwehrhaus in Gustavsburg. Um gut gestärkt in den Tag zu starten, hatten die Organisatoren des Ausbildungstages Kai Siemon, Matthias Mayer und Tobias Behringer zunächst ein reichhaltiges Frühstück eingeplant.

Der Ausbildungstag beginnt mit Theorie, denn es stand nach dem Frühstück ein einstündiger Vortag über die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst bei Verkehrsunfällen auf der Tagesordnung. Der stellvertretende Stadtbrandinspektor René Gitter konnte als Rettungssanitäter und Berufsfeuerwehrmann hier aus der täglichen Erfahrung wichtiges rettungsdienstspezifisches Wissen vermitteln. 

Nach der Theorie folgte die Praxis bei der Firma TSR Recycling. Wie bereits in der Vergangenheit konnte wir auch dieses mal auf die Unterstützung des Recyclingsbetriebs aus dem Stadtteil Gustavsburg bauen.

Am Ausbildungstag konnten insgesamt fünf Unfallautos für Übungen und die praktische Ausbildung zur Verfügung gestellt werden. 

Zunächst wurden die Teilnehmer in drei Kleingruppen aufgeteilt und auf die drei vorbereiteten Übungsstationen verteilt.

Bei Verkehrsunfällen kommen am häufigsten diese drei Unfallsituationen vor: PKW auf den Rädern stehend, PKW auf der Seite und PKW auf dem Dach liegend. An allen Stationen wurde die patientengerechte Unfallrettung in Verbindung mit der richtigen Schnitttechnik und der Anwendung von verschiedenen Gerätschaften in der technischen Hilfeleistung von beiden Hilfeleistungslöschfahrzeugen besprochen. Die Grundstruktur gaben die verschiedenen Einsatzphasen vor. Es wurden die Themen Erstöffnung, Versorgungsöffnung und Befreiungsöffnung behandelt. Die Teilnehmer wechselten nach dem erfolgreichen Herstellen einer Öffnung an die nächste Station. Gegen Mittag hatten wie geplant alle Teilnehmer die drei Stationen durchlaufen. Die Ausbilder aus der Stadtteilfeuerwehr Gustavsburg erarbeiteten gemeinsam an jeder Station den nächsten Schritt und es wurden Vor- und Nachteile direkt besprochen. An der Station „PKW auf den Rädern stehend“ wurde eine große Seitenöffnung geschaffen,die Station „PKW auf der Seite liegend“ stabilisierte die verunfallte Person und rettete das Unfallopfer in dem das Dach teilweise aufgeklappt wurde. An der dritten Station mit der angenommenen Lage nach einem Überschlag mit PKW auf Dach wurde der Fahrer zunächst aus der lebensbedrohlichen Lage Kopf über befreit und anschließend eine Verklemmung im Fußbereich gelöst. Schließlich wurde zusammen mit dem Inneren Retter das Unfallopfer zusammen mit dem abgetrennten Dach wie auf einem Schlitten unter dem Auto rausgezogen.

Nach einem Erkenntnisreichen Vormittag stand als nächstes ein gemeinsames Mittagessen auf der Tagesordnung. 

Im Feuerwehrhaus Gustavsburg wurde die köstliche Pizza von der Pizzeria L’Arco verspeist. Doch lange konnten sich die Einsatzkräfte nicht ausruhen. Nun stand eine Einsatzübung mit dem Schwerpunkt Verkehrsunfall auf der Agenda. Wieder diente das Firmengeländer der TSR Recycling als Übungsort.

Die Organisatoren hatten einen Verkehrsunfall im hinteren Bereich des Firmengeländes vorbereitet. Mit drei Einsatzfahrzeugen, in sogenannter Zugstärke, wurde die Unfallstelle erreicht. In der Erkundungsphase stellte sich ein dramatisches Bild dar.

Ein LKW hatte Stahlstangen geladen und diese aufgrund mangelnder Ladungssicherung während der Fahrt verloren. Die verlorene Stahlstange traf den nachfahrenden PKW einer jungen Frau und durchbohrte diesen samt der Fahrerin

 

Die Fahrerin konnte anschließend einen Aufprall auf ein von der Seite kommenden PKW nicht mehr verhindern.

Das Hilfeleistungslöschfahrzeug kümmerte sich um die technische Rettung der schwerverletzten Fahrerin, das Tanklöschfahrzeug stellte den Brandschutz sicher und rettete die eingeschlossenen Person im zweiten Unfallfahrzeug.

Die Einsatzleitung und somit den Kontakt zur Leitstelle stellte das Mehrzweckfahrzeug sicher.

Nach etwa 45 Minuten konnte der Einsatzleiter: „Alle Personen befreit und an den Rettungsdienst übergeben“ melden.

Somit war das Übungsziel erreicht, es folgte eine kurze Nachbesprechung vor Ort.

 

Nach der Ankunft im Feuerwehrhaus mussten die Gerätschaften gereinigt werden, der Ausbildungstag wurde bei Kaffee und Kuchen umfangreich nach besprochen. Alle Teilnehmer waren von diesem intensiven Ausbildungsformat begeistert. Die Organisatoren und Ausbilder zogen ebenfalls ein positives Resümee nach rund 8 Stunden Übungsveranstaltung.